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Inselgeflüster

Hier finden Sie aktuelle News über die Inseln St. Helena, Napoleons Verbannungsort, aber auch Ascension Island und die Insel Tristan da Cunha

Kreuzfahrtschiff Costa Deliziosa macht Halt auf St. Helena

17/3/2023

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Am 3. März 2023 ankerte wieder einmal ein grosses Kreuzfahrtschiff in James Bay, die maximal 2'800 Passagiere fassende Costa Deliziosa der italienischen Kreuzfahrtreederei Costa. Insgesamt 1650 Passagiere freuten sich auf einen kurzen Besuch der Insel. Rund ein Viertel davon buchte bereits eine Inseltour an Bord des Schiffes, andere buchten vor Ort einen Taxifahrer für eine Tour und andere schlenderten einfach durch Jamestown. Die Lokalzeitung "St. Helena Independent" - nie verlegen um einen bissigen Kommentar - titelte nach dem erfolgreichen Besuch "Cruise Ship or Hospital Ship?" und fragte sich, ob das Schiff nicht nur sechs Stunden sondern sechs Tage hier bleiben will, weil vom Schiff soviel Material an Land transportiert wurde, um den Ausschiffungs- und Einschiffungsbereich auszurüsten.

Zurück zu der Spitalschiff-Bemerkung: Bevor überhaupt erste Passagiere am späteren Vormittag ausschiffen konnten, standen zwei Ambulanzen bereit, welche Passagiere ins lokale Spital brachten. Auch später am Tage wurden die Sirenen der Ambulanzen gehört.

Ein Hauptproblem, um dieses für die Insel durchaus interessante Potential an Kreuzfahrtbesuchern auszuschöpfen, liegt am Liegeplatz - respektive an einem fehlenden. Die Schiffe müssen in der Bucht ankern und die Passagiere müssen mit Tenderbooten an Land gebracht werden. Je nach Wellengang hat schon mehr als ein Kapitän eines Kreuzfahrtschiffes entschieden, aus Sicherheitsgründen keine Passagiere an Land zu lassen. Da die Verweigerung eines Landganges an einem aussergewöhnlichen Reiseziel wie St. Helena nicht für eine gute Stimmung an Bord sorgen, überlegen sich die Routenplaner von Reedereien halt zweimal, ob man einen Stopp auf St. Helena wirklich riskieren soll.

Auch beim Besuch der Costa Deliziosa war die See nicht ruhig, aber der Kapitän liess den Landgang zu. Interessant die Bemerkung eines Zuschauers an Land: Die Besatzungen der Tenderboote verzichteten auf die Hilfe von Einheimischen beim Landemanöver und hatten deshalb oft Schwierigkeiten, die Passagiere auszuschiffen. Kommentar von einem Saint: Die Leinen zu straff angebunden und der Motor nicht synchron mit den Wellen. Hier haben die Zodiacfahrer von kleineren Expeditionskreuzfahrtschiffen einen Vorteil: Sie sind es sich gewohnt, auch bis zu einem gewissen Wellengang mit den Zodiacs noch Gäste an Land zu bringen (und dann auch wieder sicher zurück).
Costa Deliziosa besucht St. Helena
Costa Deliziosa
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St. Helena Tourismus nach der Pandemie

1/3/2023

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Wird St. Helena nach der Öffnung für Touristen im letzten August überrannt von Besuchern? Nein. Das liegt an mehreren Faktoren: Schon alleine der einzige Flug pro Woche kann maximal um die 100 Passagiere mitnehmen - inkl. Einheimische und geschäftlich Reisende. Neben dieser ersten Hürde sind es vor allem auch die verfügbaren Unterkünfte.

In Jamestown stehen nach einer Zusammenstellung von der Wochenzeitung "St. Helena Independent" nur 48 Zimmer mit Dusche/WC zur Verfügung (aktuell krankheitsbedingt sogar nur 44), wovon 30 im Mantis Hotel. Die 18 Gästezimmer ausserhalb von Jamestown und die Selbstverpflegungs-Unterkünfte machen den Braten dann auch nicht mehr feiss. Gerade über die Festtage um Weihnachten/Silvester empfiehlt es sich ein Jahr im Voraus zu reservieren.

Aber nicht nur Unterkünfte können rar werden. Gerade für Besucher, die ausserhalb von Jamestown wohnen, ist ein Mietwagen meistens ein Muss. Und diese gibt es auf der Insel auch nur in limitierter Anzahl. Zudem ist kompetentes Personal im Hospitality Sektor schwierig zu finden auf der Insel. Alleine das Mantis Hotel hatte im Februar 2023 15 Stellen ausgeschrieben.

Besteht nun die Gefahr, dass aufgrund dieser Mangellage internationale Hotelketten auf St. Helena Hotelbunker aufstellen? Wer schon auf St. Helena war, wird nur schon den Gedanken an einen Hotelbunker für völlig verrückt halten. Die Topografie, die Insel-Infrastruktur, das Fehlen von Stränden und das knappe Gut "Süsswasser"  sind nur einige Gründe, wieso das nie geschehen wird.
The Market in Jamestown auf der Insel St. Helena
Unwahrscheinlich, dass sich beim The Market irgendwann einmal Touristenmassen durchzwängen
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Auch die Polizei ist auf St. Helena beschäftigt

12/1/2023

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Nur weil es eine kleine, abgelegene Insel ist, heisst es nicht, dass es eine abgeschiedene Idylle ist. Das kleine, im Zentrum von Jamestown gelegene Gefängnis ist längestens nicht mehr zeitgemäss und meistens "ausgebucht". Die Diskussionen um den Bau (respektive die Finanzierung) eines neuen, moderneren Gefängnisses, dauern seit vielen Jahren an. Die Polizei muss sich sehr oft mit Bagatellen herumschlagen. So wurde um die Weihnachtszeit eine Ruhebank an der Seafront beschädigt und eine Fussballtrophäe gestohlen. Für beide Straftatten verfasste die Medienstelle der Regierung jeweils eine Medienmitteilung mit einem Zeugenaufruf. Für in urbanen Regionen lebende Lesende ist dieser Aufwand für zwei - relativ - harmlose Delikte, fast schon amüsierend. Es gibt jedoch durchaus ernste Themen, mit denen sich die Polizei auf der Insel beschäftigen muss. Häusliche Gewalt/sexuelle Belästigung sind Themen, mit denen sich die Polizei und das Gericht regelmässig beschäftigen muss. So schön die Insel und wunderbar die Einwohner von St. Helena generell sind, auch eine abgelegene Lage verschont eine Gemeinschaft nicht vor Problemen.
Gefängnis in Jamestown auf der Insel St. Helena
Gefängnis der Insel St. Helena
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Frachtschiff "Helena" verlässt die Insel

23/12/2022

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Seit der Ausserdienststellung des königlichen Postschiffes "St. Helena" 2018 war das kleine Frachtschiff "Helena" das neue Versorgungsschiff für die Insel St. Helena. Ungefähr monatlich brachte das Schiff die bestellte Fracht von Kapstadt auf die Insel. Ab Februar 2023 wird das Schiff in ein anderes Fahrtgebiet wechseln.

Als Ersatz wird die 1999 erbaute "Maria da Paz" ab März 2023 die Insel St. Helena mit allem Nötigen versorgen. Das Schiff wird jeweils von Luanda/Angola via Walvis Bay/Namibia nach St. Helena fahren und von dort zurück nach Luanda. Die Rundreise dauert drei Wochen und es ist geplant, dass das Schiff St. Helena alle sechs Wochen anlaufen wird. Für alle Händler auf der Insel ist also eine äusserst umsichtige Planung nötig. Denn wenn man etwas vergisst zu bestellen oder eine Lieferung verspätet in Walvis Bay eintrifft, dauert es 1 1/2 Monate, bis die Ware auf der Insel ankommt. 
Die HELENA an der Pier in Ruperts Bay auf St. Helena
Die HELENA an der Pier in Ruperts Bay auf St. Helena
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2024 Flüge ab Kapstadt nach St. Helena?

5/12/2022

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Bei einem lang gehegten Wunsch - sowohl von den Einheimischen wie auch von den Tourismusdienstleistern - kommt langsam Bewegung. Wie die Regierung von St. Helena Ende November vermeldete, konzentrieren sich die Gespräche im Moment auf eine 50-50-Lösung: Während der touristischen Hauptsaison von November bis April Flüge von Kapstadt, in der touristischen Nebensaison von Mai bis September wie bisher von Johannesburg.

Die Umsetzung wird jedoch noch einen Moment dauern. Da der internationale Flugplan jeweils 12 Monate im Voraus publiziert wird und noch Genehmigungen von der Zivilluftfahrtbehörde erforderlich sind, können die regelmässigen Flüge erst ab voraussichtlich November 2024 erfolgen.

Mark Brooks, Minister für Finanzwesen, Infrastruktur und nachhaltige Entwicklung auf St. Helena, sagte: "Ich freue mich sehr, dass Airlink und die Regierung von St. Helena erfolgreich zusammengearbeitet haben. Damit wird die traditionelle Verbindung zwischen St. Helena und Kapstadt wiederhergestellt, die die Insel so viele Jahre lang im Rahmen des Dienstes mit dem Postschiff "St. Helena" genossen hat."
Landebahn St. Helena Flughafen
Landebahn St. Helena Flughafen
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Gibt es bald mal Flugverbindungen von Kapstadt nach St. Helena?

6/11/2022

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Viele Touristen - aber auch die grosse St. Helena Diaspora in Kapstadt - wünschen sich schon lange regelmässige Flugverbindungen mit AIRLINK von Kapstadt nach St. Helena. Aktuell werden Flüge nur ab Johannesburg angeboten und man muss aufgrund der Flugzeiten jeweils in Johannesburg übernachten.

Im Oktober erwarb AIRLINK 40% der Anteile an FLY NAMIBIA, aktuell der einzigen namibischen Fluggesellschaft nach dem Konkurs von Air Namibia während der COVID-Pandemie. Was könnte das für St. Helena bedeuten?

Aktuell müssen die Flüge von Johannesburg nach St. Helena in Walvis Bay einen technischen Zwischenhalt zum Auftanken einlegen. Die Regierung von Namibia verbot jedoch vor der Pandemie, dass in Namibia Passagiere zusteigen können. Das kann möglicherweise darauf zurückzuführen sein, dass sich ursprünglich AIR NAMIBIA auch für die Flugroute nach St. Helena interessierte, die südafrikanische SA AIRLINK jedoch das Rennen machte. Das mit der Verweigerung der namibischen Behörden, während des Zwischenhalts in Namibia auch (Umsteige-)Passagiere zuzulassen, kann eine entsprechende Retourkutsche gewesen sein.

Das Passagieraufkommen nach St. Helena wird - von der Weihnachtszeit vielleicht abgesehen - in absehbarer Zeit keinen Direktflug von Kapstadt nach St. Helena rechtfertigen. Möglicherweise kann aber mittelfristig die neue Zusammenarbeit zwischen AIRLINK und FLY NAMIBIA eine Umsteigeverbindung in entweder Walvis Bay oder Windhoek von/nach Kapstadt ermöglichen. Sollte Windhoek Hosea Kutako als Umsteigeflughafen gewählt werden, so könnte von Frankfurt aus sogar Umsteigeverbindungen ohne Übernachtungen in Windhoek möglich sein. Gem. Aussage des CEOs von AIRLINK seien in der Zwischenzeit die regulatorischen Hürden überwunden. Aber es gäbe auch noch offene operationelle Fragen, welcher Flughafen als Umsteigeort gewählt werden sollte.

Die grösste Hürde sind aber kommerzielle Überlegungen: Im Moment sei das Passagieraufkommen schlicht zu klein, als dass sich eine Änderung des status quos aufdrängen würde. Da die Flugzeuggrösse für Flüge nach St. Helena unter anderem aufgrund der Pistenlänge limitiert ist, kann das Passagieraufkommen nur minim gesteigert werden. Fazit: Es dürfte noch lange dauern, bis die von vielen gewünschte Anschlussverbindung ab Kapstadt realisiert werden wird - sofern überhaupt.

Flughafen von St. Helena
Flughafen St. Helena
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Wirebird-Zeitschrift: Für alle, die es genauer wissen wollen

28/10/2022

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Wer über die Insel und dessen Geschichte etwas detaillierter informiert sein will findet in der jährlich erscheinenden Zeitschrift "Wirebird" vom Verein "Friends of St. Helena" immer spannende und zuweilen ungewöhnliche Geschichten über St. Helena. In der soeben erschienen Ausgabe 51 werden zum Beispiel die folgenden Themen behandelt:

  1. Fernando de Noronha: a Brazilian St Helena?
  2. Slavery in early St Helena (1683 - 1694)
  3. The discovery of St Helena (kritische Analyse der gängigen Meinung und dem Aufzeigen plausibler anderer Varianten)
  4. Rupert's Valley and the Liberated Africancs: a retrospective
  5. Railways and rails of St Helena (eines dieser Themen, das einem auf den ersten Blick verwirrt)
  6. A record of novel natural history

Die Zeitschrift wird ausschliesslich den Mitgliedern der "Friends of St Helena" zugestellt und ist nicht im öffentlichen Handel erhältlich. Die Mitgliedschaft kostet für £ 30.-- pro Jahr (ausser man lebt in England oder auf St. Helena, dann wird es billiger). Neben dem "Wirebird" erhält man zweimal jährlich noch die Zeitschrift "St Helena Connection", welche jeweils aktuelle Themen aufgreift. Anmelden und informieren kann man sich auf www.friendsofsthelena.com oder per E-Mail an info@inselwelten.ch.
Titelbild der Zeitschrift
Titelbild
Musterseite aus der Zeitschrift
Musterseite aus dem Artikel "Entdeckung von St. Helena"
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St. Helena - 5-Jahr-Jubiläum des Flughafens

20/10/2022

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Am 14. Oktober 2017 landete eine Embraer E190 von SA Airlink als erster kommerzieller Flieger auf dem neueröffneten Flughafen von St. Helena. Die Anfangseuphorie hat - natürlich auch durch die COVID-19-Pandemie - in der Zwischenzeit einen kräftigen Dämpfer erhalten. Die komplette Abschottung der Insel vom Frühling 2020 bis in den Sommer 2022 hat das zarte Pflänzchen des aufstrebenden Tourismus wieder in Vor-Flughafenzeiten zurückversetzt. Es ist zu hoffen, dass es die Insel nun in einem zweiten Anlauf schafft, sich als stabile, nachhaltige Nischen-Tourismusdestination mit guten Serviceleistungen zu etablieren. Ein erster Schritt ist - natürlich neben der Wiederaufnahme der wöchentlichen Flüge von Johannesburg nach St. Helena im August 2022 - sicherlich die Wiedereröffnung des einzigen 4-Sterne-Hotels auf St. Helena, dem Boutiquehotel Mantis St. Helena, Mitte Oktober 2022.
Flugzeug, das auf dem Flughafen von St. Helena landet
Bild Copyright St. Helena Airport
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Update: Schnelles Internet für St. Helena

29/9/2022

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Das von Google finanzierte Glasfaserkabel Equiano (benannt nach einem westafrikanischen Schriftsteller aus dem 18. Jahrhundert) verbindet Portugal mit Südafrika und mit Seitenästen nach Westafrika, Namibia und St. Helena. Das Kabel soll in der ersten Hälfte 2023 in Betrieb genommen werden.

Ein Glasfaserkabel nützt aber auch nur etwas, wenn auf St. Helena die berühmte "letzte Meile" leistungsfähig ist. Deshalb hat die Regierung von St. Helena mit der englischen Telekommunikationsfirma Maestro Technologies eine Vereinbarung unterschrieben, um ein neues Glasfaserkabelnetz auf St. Helena aufzubauen und gleichzeitig ab 1. Januar 2024 die Telefon- und Internetdienstleistungen auf St. Helena anzubieten. Ein interessantes aber sehr wichtiges Detail: Das Glasfasernetz wird im Besitz der Regierung von St. Helena sein und nicht im Besitz der Telekommunikationsfirma. Dies wird in Zukunft sicherlich helfen, wenn es um die Ausschreibung von neuen Telekommunikationsaufträgen geht.
Google Equiano Kabel im Ruperts Valley auf St. Helena
Das Gebäude rechts im Ruperts Valley ist die unscheinbare Zentrale, wo das Seekabel mit dem lokalen Netz verbunden wird
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Interview mit Adam Sizeland, Museumsdirektor St. Helena

18/9/2022

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Zunächst einmal: Wie fühlt es sich an, Direktor eines Museums zu sein, das aufgrund der bis vor kurzem noch bestehenden Reisebeschränkungen kaum Besucher hatte?
Es waren sehr seltsame zwei Jahre, wie Sie sicher alle erfahren haben. Wir wünschen uns nichts sehnlicher, als dass die Menschen das Museum besuchen können, um etwas über die Geschichte der Insel zu erfahren. Leider war dies im Interesse der öffentlichen Gesundheit nicht möglich. Das heisst aber nicht, dass wir keine Besucher hatten, darunter viele Einheimische, vor allem Schulklassen, die sich für bestimmte Themen interessieren. Es gab auch eine sehr kleine Anzahl von Touristen, die bereit waren, die zehntägige Quarantäne zu überstehen.

Zweitens: Wie sind Sie dazu gekommen, als Direktor für das St. Helena Museum zu arbeiten? St. Helena ist nicht gerade der Ort, an dem man üblicherweise eine Stelle in einem Museum annimmt?
Ich kam 2012 arbeitslos auf die Insel, zusammen mit meiner Partnerin, einer gebürtigen Saint. Innerhalb der ersten Monate begann ich an der Secondary School als Geschichtslehrer zu arbeiten, da mein akademischer Hintergrund Geschichte ist. Nach etwa 18 Monaten als Lehrer bot sich die Gelegenheit, als Assistent im Museum zu arbeiten, und innerhalb der nächsten Jahre trat der damalige Direktor zurück. Ich bewarb mich auf die Stelle des Direktors! Es war eine Reihe von schicksalhaften Ereignissen, die mich in diese Position brachten und ich schätze mich sehr glücklich, dass es so gekommen ist.

Wie viele Besucher haben Sie in normalen Jahren (z.B. 2018/2019)?
2018 war nach unseren üblichen Erwartungen ein "Boom"-Jahr, denn der Flughafen wurde eröffnet und die RMS St. Helena ging vom Netz. Das brachte eine viel höhere Besucherzahl. Im Jahr 2017 hatten wir etwa 3‘500 Besucher, 2018 stieg diese Zahl auf etwa 5‘400, 2019 ging sie auf 4‘600 zurück, aber das war immer noch eine sehr ermutigende Zahl, viel höher als in jedem anderen Jahr seit 2003. Mit Covid und der allmählichen Einstellung des weltweiten Reiseverkehrs fielen die Zahlen auf 2‘600 im Jahr 2020 und 1‘700 im Jahr 2021, was das schlechteste Jahr in den Aufzeichnungen war.

Was können Sie uns darüber sagen, woher die Besucher kommen (Nationalitäten, aber auch Art des Besuchs wie Kreuzfahrtpassagiere, "normale" Touristen, Expats usw.)?
Der Grossteil unserer Besucher kommt aus Grossbritannien, sei es, dass sie in irgendeiner Form eine persönliche Verbindung zu St. Helena haben oder ein langjähriges Interesse an der Insel. Es folgen französische und südafrikanische Besucher, die ihre eigenen historischen Verbindungen zur Insel haben. Kreuzfahrtschiffe kommen in kurzen, aber sehr grossen Schüben - wir können nur vier bis fünf Schiffe pro Jahr erwarten, die aber manchmal bis zu 2‘000 Passagiere befördern! Normalerweise haben die Kreuzfahrtschiffe ein paar hundert Passagiere an Bord und die Insel ist den ganzen Tag über belebt. Diese Schiffe scheinen eine Mischung aus europäischen und nordamerikanischen Besuchern zu sein.

Was sind Ihre aktuellen Aufgaben/Projekte, an denen Sie gerade arbeiten?
Im Moment arbeiten wir daran, das Museum nach der Aufhebung der Quarantänebeschränkungen im August 2022 auf den erwarteten Anstieg der Besucherzahlen auf Vordermann zu bringen. Wir arbeiten ständig an der Konservierung, um sicherzustellen, dass unsere Sammlung in einem guten Zustand bleibt, aber auch an der Aktualisierung und Gestaltung neuer Ausstellungen. Derzeit sind keine neuen Ausstellungen geplant, aber wir haben eine Reihe von Ideen, was wir als nächstes tun könnten.

Wie sieht es mit der Umbettung der Sklaven aus, die derzeit ziemlich unwürdig hinter dem Gefängnis lagern? Gibt es endlich einen Zeitrahmen, in dem sie in eine reguläre Grabstätte zurückgebracht werden können?
Hier handelt es sich nicht nur um ein Museumsprojekt, sondern um einen inselweiten Prozess zur Umbettung der 325 menschlichen Überreste, die 2008 für das Flughafenprojekt ausgegraben wurden. Das Projekt läuft nun schon seit 14 Jahren, viel zu lange, und seit ich hier arbeite, gab es eine Reihe von Versuchen, einen Plan für die Umbettung und das Gedenken an die Toten aufzustellen. Mit der Erstellung eines "Masterplans" und der Bereitstellung von Mitteln für die Umbettung kamen die Dinge ab 2019 endlich richtig in Gang. Ich freue mich, sagen zu können, dass die Umbettung am 20. August 2022 stattfand, umrahmt von einer Gedenkfeier.

Bei meinem letzten Besuch vor einigen Monaten ist mir aufgefallen, dass viele Ausstellungsstücke in Ecken des Museums oder in der Umgebung des Museums gelagert werden. Haben Sie Pläne, das Museum zu erweitern?
Ja, uns ist der Platz ausgegangen, so dass viele Dinge im ganzen Museum verstreut sind! Wir haben auch zwei grosse Lager mit vielen Gegenständen, die wir nicht ausstellen können. Die St. Helena Heritage Society (die für die Verwaltung des Museums zuständig ist) plant, ein grosses ehemaliges Lagerhaus neben dem bestehenden Museum in ein Kulturzentrum umzuwandeln, in dem die Bibliothek, das Archiv und das Museum unter einem Dach vereint sind. Dieses Projekt wird uns in die Lage versetzen, neue Ausstellungen zu Themen zu schaffen, denen wir im Museum nicht gerecht werden konnten - wie z. B. eine erweiterte maritime Geschichte, eine grössere Ausstellung über die East India Company auf St. Helena, Naturgeschichte und vieles mehr!

Die meisten Museen können ohne staatliche Subventionen oder einen zahlungskräftigen Mäzen finanziell nicht überleben. Woher bekommt das St. Helena-Museum die notwendigen Mittel?
Wir haben das grosse Glück, seit etwa 15 Jahren einen jährlichen Zuschuss von der Regierung von St. Helena zu erhalten, der uns hilft, die meisten unserer laufenden Ausgaben zu decken. Der Betrieb des Museums ist nicht billig, da die Stromkosten auf St. Helena sehr hoch sind. Wir suchen immer nach Möglichkeiten, diese Kosten zu senken, z. B. durch die Installation von Sonnenkollektoren.

Wir haben auch das Glück, eine Reihe von Einzelpersonen zu haben, die im Laufe der Jahre ihre Zeit und ihr Fachwissen zur Verfügung gestellt haben, um das Museum zu leiten und uns zu unterstützen; ausserdem haben sie im Laufe der Jahre sehr grosszügig viele Objekte für unsere Sammlungen gespendet.

Wir haben einen kleinen Laden, der einen Teil der Einnahmen generiert, und eine Spendenbox, da das Museum keinen Eintritt verlangt.

Wenn wir ein bestimmtes Projekt haben, z. B. den Aufbau einer philatelistischen Sammlung im Museum, haben wir bei verschiedenen Organisationen auf der Insel wie Enterprise St. Helena (die es leider nicht mehr gibt) und der Regierung von St. Helena jeweils projektbezogene Mittel beantragt.

Jeder Direktor eines Museums hat eine Wunschliste von Dingen/Projekten, die er gerne realisieren würde, wenn das Geld zur Verfügung stünde. Welche drei Projekte für das St. Helena Museum würden Sie auf Ihre mögliche Wunschliste setzen?
Da gibt es so viele Dinge! An erster Stelle stünde die Fertigstellung des Projekts zur Renovierung des Gebäudes neben uns zu dem bereits erwähnten Kulturzentrum, das das Museum enorm aufwerten und den Besuchern einen fantastischen Raum bieten würde.

Ein grosser Raum für die Ausstellung von grösseren Objekten wäre ebenfalls auf der Wunschliste. Dann könnten wir alles ausstellen, von historischen Fahrzeugen der Insel über Maschinen, wie sie in der Flachsindustrie verwendet wurden, bis hin zu grossen militärischen Geräten wie Kanonen.

Das sind vielleicht mehrere Dinge in einem, aber eine Reihe von viel kleineren "Satelliten"-Museen auf der ganzen Insel an wichtigen Orten, die eine viel spezifischere Geschichte erzählen. Zum Beispiel ein Sklaverei-Museum in Ruperts Valley, ein Festungs-/Militärmuseum irgendwo wie Ladder Hill Fort und so weiter.
Ich könnte so weiter machen...

Dann hoffe ich, dass in der Zukunft ein oder zwei dieser Projekte realisiert werden können. Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben, unsere Fragen zu beantworten.
Bild
Adam Sizeland ist 33 Jahre alt und kommt ursprünglich aus Hertfordshire in England, wo er an der Universität von Hertfordshire Geschichte studierte und dort seine Partnerin aus St. Helena kennenlernte, die jetzt auf der Insel im Bereich Umweltmanagement und Naturschutz arbeitet. Adam lebt seit Dezember 2012 auf St. Helena und arbeitet seit 2014 als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Museum, bis er 2016 zum Direktor gewählt wurde. Er betrachtet die Insel als seine Heimat und interessiere sich – schon alleine berufsbedingt - sehr für ihre Geschichte und Umwelt. Es sei ein grossartiger Ort zum Leben, weit weg von der Hektik der "grossen Welt", die ihm nicht immer gefallen hat. Seine Partnerin und er besitzen auf St. Helena ein Haus und Anfang Februar 2022 wurden Sie erstmals Eltern.

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    Urs Steiner

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